„Ich habe gekifft, gesoffen und war im Knast!“ Mit diesen Worten eröffnete Dominik Forster seinen Vortrag zur Drogenprävention am vergangenen Montag an der Mittelschule an der Weinberger Straße. Darin brachte er den Schülern der siebten bis zehnten Jahrgangsstufe seine Lebensgeschichte näher und beschönigte dabei keinesfalls seinen Erfahrungsbericht. In dem 45-minütigen Vortrag erzählte er von seinem schicksalhaften Sturz, der das Leben seiner Familie komplett auf den Kopf stellte und berichtete über seine Teenagerjahre an einer Nürnberger Mittelschule, die von Mobbing und Gewalt geprägt waren. Als er schließlich mit Alkohol experimentierte fand er schnell neue Freunde und erhielt Anerken-nung – was sich für die geschundene Kin- derseele wie Balsam anfühlte. Er konnte endlich cool sein: „Alle haben mich gefeiert.“
Immer extremer wurde das Gefühl der Stärke und Überlegenheit – und immer härter wurden die Drogen und damit der Einstieg in die Beschaffungskriminalität. Beendet wurde der Teufelskreis als die Soko seine Wohnung stürmte und er verhaftet wurde. Seine Zeit im Gefängnis beschreibt Dominik Forster als 912 Tage voller Angst, Elend und Gewalt. Andererseits hat ihm dieser krasse Schnitt wohl das Leben gerettet. Heute blickt er zurück auf diese Zeit und berichtet schockierend ehr-lich, aber auch selbstironisch über die Vergangenheit.
Er ist seit acht Jahren clean, seit fünf trocken und seit zwei Monaten glücklich verheiratet. Dominik Forster ist einer aus Tausenden, die es, laut ihm schaffen, sich aus dieser Sucht zu befreien und wieder auf eigenen Füßen zu stehen.
Die anschließende Fragerunde der Schülerschaft beantwortete er geduldig und schaffte es mit seiner jugend- nahen Sprache unterhaltsam und gleichzeitig informativ zu sein. Sein Tipp für die Heranwachsenden: „Sucht euch Hobbies und echte Freunde. Geht feiern, aber überlegt immer – was tue ich?“